NFT = Key (Fallbeispiel: MetaBrewSociety)
Hallo und herzlichen Willkommen bei MadeMeThink! Einmal die Woche versende ich diesen Newsletter mit kuratierten Inhalten, Ereignissen und Beispielen die mein Interesse geweckt haben. Es ist eine Rückschau auf meine letzten 7-Tage in der Web3-, NFT- und Metaverse-Welt. Du möchtest meinen Gedanken auf täglicher Basis folgen? Dann vernetze Dich mit mir via LinkedIn und Twitter.
In der öffentlichen Wahrnehmung werden NFTs meist als überteuerte Bildchen (JPEGs) wahrgenommen. NFTs sind aber mehr als JPEGs.
Stellt Euch NFTs vielmehr als Schlüssel vor, die verschiedene Türen aufsperren.
Was sich hinter diesen Türen verbirgt, kann sich je nach Projekt unterscheiden. Auch kann ein NFT-Schlüssel im Zeitverlauf immer neue Türen aufsperren. Was das bedeutet, darauf gehe ich nachfolgend anhand von konkreten Beispielen ein1.
Im Fokus dieser Ausgabe von MadeMeThink.xyz steht das NFT Projekt „MetaBrewSociety“. Die Gründer:innen der MetaBrewSociety werden voraussichtlich diesen September oder Oktober 6.000 NFTs für ca. 1.000 Euro ausgeben. Mit den Einnahmen wird eine Brauerei gekauft. Aber was haben die NFT Käufer davon? Um in der Schlüssel-Analogie zu bleiben: Das MetaBrewSociety NFT ist ein Schlüssel für ~200 kostenlose Dosen Bier pro Jahr2, solange die Brauerei existiert. D.h. wenn die Brauerei für 500 Jahre existiert, bekommen die NFT-Besitzer:innen für 500 Jahre lang jährlich 200 kostenlose Dosen Bier frei nach Hause geliefert. Dieser Gedanke, dass das NFT generationsübergreifend einen Nutzen stiften kann, finde ich bemerkenswert. D.h. ich vererbe das MetaBrewSociety NFT irgendwann meinem Kind, welches es seinem Kind vererbt und so weiter. Irgendwann im Jahr 2090 bekommt dann mein Ur-Enkel womöglich eine MetaBrewSociety Bier-Lieferung kostenlos in seine Wohngemeinschaft geliefert und für die Getränke bei der nächsten Studentenparty ist gesorgt. Hoffentlich gibt es dann ein Toast auf den Ur-Großvater ;) Das Gedankenspiel funktioniert natürlich nur, wenn die MetaBrewSociety solange existiert. Scheitert die Geschäftsidee nach ein paar Jahren, verliert das NFT natürlich aus seine Utility und seinen Wert, dann gibt es folglich kein Bier mehr und diese Türe ist dann für immer verschlossen, der Schlüssel wertlos. Insofern investiert immer nur Geld in NFTs, dass ihr auch bereit seid zu verlieren.
Fun-Fact: Der jährliche Bierkonsum in Deutschland liegt bei ca. 95 Litern pro Jahr, d.h. mit den 200 Dosen (100 Litern) MetaBrew Bier müssen die Besitzer:innen des NFTs eigentlich nie mehr Bier kaufen. In den 70iger Jahren lag der pro Kopf Bier-Konsum noch bei ca. 151 Litern pro Kopf, da hätte das MetaBrew NFT den Durst nicht vollständig gestillt. (Source)
Was aber wenn jemand ein MetaBrewSociety NFT hat, aber keine 200 Dosen Bier im Jahr trinken will? Hier hat sich MetaBrew meines Erachtens nach eine interessante Lösung einfallen lassen. Denn die Besitzer des NFTs bekommen einmal quartalsweise einen NFT-Gutschein für jeweils 50 Dosen Bier in ihre Wallet gedroppt (kurze Erklärung zu Airdrops), den sie dann einlösen oder verkaufen können. Sprich, wenn ich gerade ein Quartal kein Bier mehr brauche, verkaufe ich mein 50-Bier-Gutschein NFT über einen Marktplatz wie OpenSea, an eine durstige Person aus der NFT-Community. Oder in meinem Fall, würde ich es vermutlich an einen der Newsletter-Abonnenten verlosen oder das Bier für ein Studierenden-Fest sponsern.
Um mehr über die MetaBrewSociety zu erfahren, habe ich ein Gespräch mit Holger, einem der Mitgründer, geführt. In diesem Gespräch erklärt Holger die Idee hinter der MetaBrewSociety, was sie so vorhaben und wie ich mir einen Whitelist-Platz für den Mint sichern kann. Wir diskutieren aber auch Herausforderungen beim Start eines NFTs Projekts, sprechen darüber wie einfach oder schwierig es ist ein NFT Projekt zu vermarkten und wie MetaBrew regulatorisch einen innovativen Weg einschlagen wird. Für mich waren einige interessante Insights in diesem Gespräch dabei und ich denke es ist wirklich hörenswert… aber höre es Dir am besten selbst an und gib mir gerne ein Feedback, wie es für Dich war. Es ist das erste Interview dieser Art, dass ich für MadeMeThink.xyz führe und wenn es gut ankommt, werde ich zukünftig weitere interessante Stakeholder:innen im Themenbereich NFTs, Web3 und Metaverse zu einem Gespräch einladen.
Ich möchte die MetaBrewSociety als NFT Fallbeispiel weiter inhaltlich begleiten. Wenn Dich interessiert, wie es dem Projekt bei der Ausgabe der NFTs ergeht und wie das erste Jahr verläuft, dann vergiss nicht, Dich in meinem Newsletter einzuschreiben (falls Du das noch nicht gemacht hast).
Ein NFT ist also ein Schlüssel, der eine Tür aufsperrt. Im Fall von MetaBrew sperrt der Schlüssel die Türe zu Freibier ;) Bei anderen NFT Projekten sperrt der Schlüssel andere Türen. Nehmen wir zum Beispiel das NFT Projekt Futera United. Hier können Besitzer des NFTs einen Fußball Club mit managen. D.h. jede:r NFT Besitzer:in hat ein Stimmrecht im Club, beispielsweise dafür, welcher Spieler im nächsten Match dabei sein soll. Das hat mein Interesse geweckt. Ich finde den Einsatz von NFTs bei Sportclubs interessant. Ich selbst schaue zwar nicht viel Sport, da ich mich lieber mit NFTs, Web3 und dem Metaverse beschäftige, aber selbst ich lese häufig von Konflikten zwischen Vereinsführung / Trainer:in und den Fans. NFTs könnten die Grenzen zwischen Vereinsführung / Trainer:in und Fans verschwimmen lassen. Ich versuche mir vorzustellen, wie stark der Rückhalt der Fans sein würde, wenn Sie beispielsweise die Aufstellung ihrer Nationalmannschaft mitbestimmen könnten (und wie wenig sie dann im Nachgang den Trainer für eine etwaige Niederlage verantwortlich machen können).
Der häufigste Einsatz von NFT-Schlüsseln ist sicherlich der Zugang zu Inhalten oder Communities. Nehmen wir beispielsweise die ZenAcademy. Roy, der Gründer der ZenAcademy, erstellt recht viel Inhalte im Themenbereich NFTs. Vieles davon ist kostenlos verfügbar. Manche Inhalte sind aber nur über Bezahlung zugänglich, wie z.B. sein Kurs zum Thema „How to Launch an NFT Project“, der 399,- Dollar kostet. Besitzer:innen des ZenAcademy NFTs haben mit ihrem NFT jedoch einen Schlüssel für eine kostenlose Teilnahme an diesem Kurs in der Hand. Der Schlüssel sperrt jedoch nicht nur die Türe für eine kostenlose Teilnahme an diesem Kurs, sondern auch die Türe für kostenlose Teilnahme am Folgekurs „How to Build an NFT Community“ auf. Neben diesen Inhalten öffnet das NFT auch die Türe für Erlebnisse im echten Leben. So gibt es bei den großen NFT-Konferenzen häufig Meetups für ZenAcademy NFT Besitzer:innen. Ich war erst kürzlich auf einem ZenAcademy Meetup in Amsterdam und habe neben Roy, weitere interessante Leute aus der Community kennengelernt und gute Gespräche geführt. Witzigerweise ist Luca, einer der Moderatoren der ZenAcademy, aus Vorarlberg und hat an meiner Hochschule seinen Abschluss gemacht. Die Welt ist klein. Wir wollen im Herbst jetzt hier in der Region ein Meetup mit anderen NFT-/Web3-Interessierten veranstalten. Falls Du also im Bodenseeraum lebst und Lust auf einen Gedankenaustausch hast, melde Dich bei mir.
Haftungsausschluss: Die in dieser Publikation veröffentlichten Gedanken sind meine persönliche Meinung und keine Investitionsberatung. Ich bin kein Finanzexperte. Meine Spezialgebiete sind Entrepreneurship, Innovation und Marketing. Leser:innen müssen immer ihre eigenen Nachforschungen (DYOR) anstellen. Ich besitze verschiedene Kryptowährungen und NFTs, in vielen Fällen mit dem Ziel, ein tieferes Verständnis für NFTs, Web3 und das Metaverse zu erlangen und nicht zu Anlagezwecken.
In diesem Beitrag geht es um “Utility NFTs”. Kunst, die über NFTs ausgegeben wird, folgt anderen Regeln. Ich habe beispielsweise sehr viele NFTs von Künstlern, die kein Schlüssel für eine Türe sind, sondern einfach nur wunderbare Kunstwerke. Die Kunst selbst ist der Zweck.
Bei der Ausgabe der MetaBrewSociety NFTs werden verschiedene Mengen an Bier, die damit bezogen werden können, zugelost. Die Mindestmenge liegt bei 160 Dosen, die maximale Menge bei 240 Dosen Bier pro Jahr. Ich habe für diesen Beitrag daher die goldene Mitte von 200 Dosen Bier pro Jahr gewählt.